

Foto-Quelle: Raimund Kast
Es war ein etwas anderer Liederabend am 4. April mit dem Ulmer Pianisten Hannes Kalbrecht und der bei Bordeaux lebenden Sopranistin Wassylla Boujana. Boujana, die für diesen Abend eigens aus Frankreich angereist war, zählt zu den markantesten jungen Stimmen unter den französischen Sopranistinnen.
Mit Hannes Kalbrecht probte sie nun zwei Tage in den Räumen der Museumsgesellschaft, um dann gemeinsam mit ihm einen Liederabend zu gestalten. Dabei beeindruckte die Sopranistin mit einer unglaublich voluminösen, sehr wandlungsfähigen Stimme, die im ersten Teil des Abends besonders in den stimmungsvoll, mit viel Empathie vorgetragenen Opernarien von Komponisten wie Verdi, Puccini oder Bellini zum Tragen kam und die Besucher begeisterte. Pianist Hannes Kalbrecht, in der Museumsgesellschaft ja schon häufiger zu erleben, überzeugte dabei als einfühlsamer, stets präsenter Begleiter, wusste dabei auch immer wieder eigene Akzente zu setzen.
Lied in kabylischer Sprache
Den zweiten Teil des Abends eröffnete Wassylla Boujana dann zunächst solistisch, sich selbst an der Gitarre begleitend, mit einem von ihr komponierten Ave Maria. Danach französische Chansons und Liedtexte, ein Lied in kabylischer Sprache (der Sprache der algerischen Berber, der Vorfahren von Wassylla Boujana). Mit Franz Schuberts 1825 komponiertem „Nacht und Träume“ schloss sich nochmals klassisches Liedgut an, bevor der Abend mit französischem Liedern ausklang. Begeisterter Applaus, als die beiden mit „Padam, Padam“ aus der Feder von Frankreichs Chansonlegende Edith Piaf einen ungewöhnlichen Liederabend ausklingen ließen – nicht freilich, ohne noch eine begeistert herbeigeklatschte Zugabe anzuhängen!
Dr. Raimund Kast
